Zu meine Aufgaben bei der Arbeit gehört sowohl das Projekt, als auch das Qualitätsmanagement. Es ist wohl offensichtlich, dass die beiden Dinge eine Menge Berührungspunkte haben. Schließlich ist das Projektmanagement im wesentlichen Qualitätsmanagement im Rahmen von Projekten.

Diese Verbindung bedeutet aber auch, dass es einen Unterschied gibt, und der wird immer öfter von Managern vergessen: Nicht alles ist ein Projekt. Und einen Kulturwandel (z.B. hin zu mehr Innovationen oder mehr Leistung) ist sicher kein Projekt, sondern bedarf Änderungen in der Linienorganisation. Die Änderung selbst kann in Form eines Projektes durchgeführt werden, um eine Wirkung zu erzielen, bedarf es aber dauerhaft der Linienorganisation.

Ähnliches kann man im Projektmanagement Blog lesen:

Viele Unternehmen haben nämlich keine Strategie-, sondern eine Umsetzungskrise. Sie bringen die PS einfach nicht auf den Boden.


und weiter, dass es zwei Wege gibt, die PS auf die Straße zu bringen: Die Linienorganisation und Projekte oder Programme.

Gunter Dueck beschreibt in einem herrlich zu lesendem Artikel darüber hinaus noch ein weiteres Problem mit fehlgeleitetem 'Projektizismus':

Innovation erfordert fast meditative Ruhe der Kreation. Eine Leistungskultur aber diffamiert „Ruhe“ als Faulheit und Stillstand. Innovation erfordert Weite des Denkens. Leistungskultur fokussiert auf das Hier und Jetzt.


Dies bezieht sich auf Unternehmen, die mit Projekten erfolglos sowohl eine Innovationskultur, als auch eine Leistungskultur 'einführen' wollen.

Ich habe für diese Dinge keine so schönen Worte wie Gunter Dueck. Ich würde dies einfach als planloses handeln bezeichnen. Hätten die Betroffenen einen Plan, wüssten sie auch ob sie ein Projekt brauchen, oder eine Linienaufgabe vor sich haben. Und sie hätten eine Vorstellung davon ob verschiedene Vorhaben widersprüchliche Ziele haben.

Womit wir den Bogen geschlagen haben zum Qualitätsmanagement und dem Projektmanagement. Wiederkehrendes Motiv im Qualitätsmanagement, z.B. auch in der ISO 9001 ist das planvolle Handeln: Man macht einen Plan, versucht ihn umzusetzen, greift ein wenn es nicht klappt und vergleicht am Ende was funktioniert hat und was nicht.

Eine der ganz frühen Aufgaben im Projektmanagement ist die Zielplanung, in der die verschiedenen Ziele, die die Stakeholder in einem Projekt verfolgen gesammelt, sortiert und priorisiert werden. Dabei kommen normalerweise widersprüchliche Ziele zum Vorschein zwischen denen sich die Stakeholder entscheiden müssen.

Oder anders gesagt, wenn ein ein paar Leute ihre Arbeit richtig machen würden, bliebe so manchem Mitarbeiter einiges an Dauerumstrukturierung erspart. Bei VW und Co haben die meisten von uns wenig Chancen etwas zu verbessern, aber wenn ihr bei einem übersichtlicherem Brötchengeber arbeitet, fordert euer Recht ein: Das Recht auf klar definierte messbare Ziele, sowohl für die persönliche Arbeit, als auch und gerade für Organisationsprojekte. Und macht nicht alles zu einem Projekt nur weil Projekte IN sind.

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