Ich las gerade einen Artikel von Stephan Schwab über den Zusammenhang von Buchhaltung und Softwareentwicklung. Er kritisiert die Situation in vielen großen Unternehmen, in denen die Hard und Softwareausstattung der Entwickler katastrophal schlecht ist. Oft liegt das an unakzeptablen aber zwingend zu nutzenden internen Lieferanten:

Hardware is usually already there or provided by a central services department. And the services department usually charges an outragous amount.


Hinzu kommt in meiner Erfahrung eine Rigide und unangemessene Budgetplanung. Das extremste Beispiel das ich bisher selbst erlebt habe stammt allerdings aus Uni Zeiten und nicht aus einer Firma, aber das scheint mir mehr Zufall als alles andere zu sein:

Während ich an meiner Diplomarbeit arbeitete war das Budget für Büromaterialien derartig knapp, dass alle in der Arbeitsgruppe ihr Büromaterial selbst mitbringen mussten. Das war nicht so tragisch, da wir nicht viel brauchten, außer Papier, Bleistift, Radiergummi und Anspitzer. Absurd wurde es nur, als just zu dieser Zeit eine neue Workstation angeschafft wurde, da im Hardware Budget noch so viel Geld war und wir das Budget aufbrauchen mussten um es auch im nächsten Jahr wieder zu bekommen. Zur Einordnung, zu der Zeit hatte ich mit einem 486DX2 mit 8MB Hauptspeicher einen ordentlichen nicht ganz billigen Rechner, und die Workstation wurde angekündigt mit: "Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Wir bekommen eine neue Workstation. Die schlechte: Sie hat nur 168MB Hauptspeicher." Und das war ernst gemeint.

Mir scheint, dies ist genau die Art von Situation die man mit agilen Methoden versucht zu vermeiden. Anstatt an einem Abkommen zu kleben, das längst veraltet ist, setzt man sich mit den Beteiligten zusammen und bestimmt was für die nächste Iteration, d.h. überschaubaren Zeitraum am wichtigsten ist. Und darum kümmert man sich. Bei einem solchen Vorgehen sollte es kein Problem sein ein paar hundert Euro vom Hardware Budget ins Büromaterialbudget zu verschieben.

Also schickt eure Verwaltungs- / Controlling- / Buchhaltungs- Abteilung doch mal zu einer SCRUM Schulung. Aber informiert schon mal den Notarzt, die sollen den Defibrillator bereithalten, falls Konzepte wie Kundenorientierung und Flexibilität auf die Teilnehmer zu bedrohlich wirken.

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